Förderverein für jüdisches Gedenken Frankenthal
Mitteilungen an die Medien
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1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland
Seit 250 Jahren Juden in Frankenthal
www.1700jahre.de
Am 11. Dezember 321 erlässt der römische Kaiser Konstantin ein Edikt, dass jüdische Menschen städtische Ämter in der Kurie, der Stadtver- waltung Kölns, wahrnehmen dürfen und sollen.
Dieses Edikt belegt, dass jüdische Gemeinden bereits um 300 wichtiger Bestandteil der deutschen und europäischen Kultur sind.
Jüdische Gemeinden, andere Religionsgemeinschaften, gemeinnützige Organisationen, Vereine und Initiativen erinnern bundesweit mit Vorträgen, Führungen, Ausstellungen, Konzerten und anderen Veranstaltungen an das vielfältige Leben und Leiden der jüdischen Menschen in den vergangenen 1700 Jahren.
Internet:
www.1700jahre.de
Der Förderverein für jüdisches Gedenken Frankenthal organisiert einen Vortrag mit zahlreichen Fotos zur 250jährigen Geschichte der Juden
in Frankenthal sowie drei Führungen in Kooperation mit der Volkshochschule Frankenthal.
Seit 250 Jahren Juden in Frankenthal
Vortrag am Dienstag 13. April 2021
Vortrag mit Fotos
Referent: Herbert Baum
Dienstag 13. April 2021
19 Uhr
Eintritt frei
VHS-Bildungszentrum
Schlossergasse 10
67227 Frankenthal
Eine Kooperation der Volkshochschule Frankenthal und des Fördervereins für jüdisches Gedenken Frankenthal
In Frankenthal lebten Mitte des 18. Jahrhunderts die ersten Juden. Die jüdische Gemeinde wird 1785 offiziell in einem Brief an die Stadtverwaltung erwähnt. 1791 war die erste Frankenthaler Synagoge fertiggestellt. 1826 wurde der jüdische Friedhof eröffnet. Aus diesem Jahr erinnert der älteste Grabstein noch heute an Sarah Heymann.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebten in Frankenthal 371 Juden unter 16.899 Einwohnern. Dies waren rund zwei Prozent. Viele von ihnen waren angesehene Bürger: Rechtsanwälte, Ärzte, Richter, Lehrer, Bankiers, Geschäftsinhaber, die in das wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Leben der Stadt integriert waren, es in vielen Bereichen maßgeblich prägten und sich in zahlreichen Vereinen und Organisationen engagierten. Aufgrund der Benachteiligung und Ausgrenzung im Nationalsozialismus zogen viele in größere Städte um oder flüchteten in andere Länder. Am 22. Oktober 1940 wurden die letzten 39 noch in Frankenthal lebenden jüdischen Männer, Frauen und Kinder in das Internierungslager Gurs in Frankreich deportiert.
Seit Anfang der 1990er Jahre leben hier wieder Menschen jüdischen Glaubens. Sie gehören zur Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz mit Sitz in Speyer.
Juden in Frankenthal - Führung durch die Innenstadt
Sonntag 18. April 2021 17 Uhr
Führung durch die Innenstadt
Referent: Herbert Baum
Sonntag 18.04.2021
17 Uhr
Treffpunkt Gedenkplatz für die Synagoge in der Glockengasse (Spielplatz)
Kostenfrei
Eine Kooperation der Volkshochschule Frankenthal und des Fördervereins für jüdisches Gedenken Frankenthal
Die Führung beginnt am Gedenkstein für die 1953 abgerissene Synagoge. Zahlreichen Fotos dokumentieren die Geschichte der jüdischen Gemeinde. Nur wenige Häuser sind erhalten geblieben. Ein Schild in der Schlossergasse erinnert an den Eckbach. Hier befand sich die Mikwe, das jüdische Ritualbad.
An der Ecke Bahnhofstraße und Marktplatz stand das größte Kaufhaus der Stadt, Schweitzer und Wertheimer. Der Förderverein arbeitet mit einem Nachfahren der Familie Schweitzer deren komplexe Geschichte auf.
Zahlreiche „Stolpersteine“ erinnern vor den letzten Wohnorten an das Schicksal der jüdischen Menschen.
Sie wurden ab 1933 ausgegrenzt. Viele verließen ihre Heimat. Am 22. Oktober 1940 wurden die noch in Frankenthal wohnenden 39 jüdischen Männer, Frauen und Kinder in das Internierungslager Gurs in Frankreich deportiert, darunter auch der beliebte Lehrer Nathan Nathan. Er starb wenige Tage nach der Ankunft im Lager.
Die Führung endet in der Wormser Straße vor dem ehemaligen Möbelhaus Abraham. Das Schicksal dieser Familie ist ausführlich dokumentiert. Die mörderische Politik der Nationalsozialisten lässt sich ebenso darstellen wie der Widerstand der Betroffenen. Es war meistens Zufall, wenn sie überlebten.
87 Stolpersteine erinnern an jüdische Bürger
Führung am Sonntag 25. April 2021 11 Uhr

Führung zu den Stolpersteinen
Referent: Rüdiger Stein
Sonntag 25.04.2021
11 Uhr
Treffpunkt vor der Zwölf-Apostel-Kirche, Carl-Theodor-Straße
Kostenfrei
Eine Kooperation der Volkshochschule Frankenthal und des Fördervereins für jüdisches Gedenken Frankenthal
Über 70 000 Stolpersteine erinnern in rund 1300 deutschen Städten und Gemeinden an die Opfer des Nationalsozialismus, davon zirka 90 Prozent an jüdische Kinder, Frauen und Männer. In Frankenthal liegen 87 Stolpersteine.
Der Kölner Künstler Gunter Demnig (www.stolpersteine.com) hat im Jahr 2000 die Aktion Stolpersteine gestartet. Vor Häusern, in denen Opfer der NS-Verfolgung gelebt haben, setzt er kleine Betonquader in den Gehweg. Der Begriff Stolperstein ist im übertragenen Sinne gemeint: Menschen sollen auf etwas „gestoßen“, aufmerksam gemacht werden. Ein kurzer Text, der meistens mit den Worten „Hier wohnte ...“ beginnt, ist in eine ebenerdig aufgebrachte, zehn mal zehn Zentimeter kleine Messingplatte eingeschlagen.
„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, sagt Gunter Demnig: „Mit den Steinen vor den Häusern wird die Erinnerung an die Menschen lebendig, die einst hier wohnten."
In Frankenthal wurden seit 2005 zur Erinnerung an jüdische Frauen, Männer und Kinder 87 Stolpersteine verlegt. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, Schulen, Kirchen, Parteien, Gewerkschaften und Justizbehörden haben dafür Geld gespendet. Mehrere Nachfahren nahmen an der Verlegung teil.
Führung über die beiden jüdischen Friedhöfe
Sonntag 25. April 2021 15 Uhr
Führung über die beiden jüdischen Friedhöfe
Referent: Werner Schäfer
Sonntag 25.04.2021
15 Uhr
Treffpunkt Trauerhalle Hauptfriedhof in der Wormser Straße
Kostenfrei
Bei Dauerregen findet ein Fotovortrag in der Trauerhalle statt
Eine Kooperation der Volkshochschule Frankenthal und des Fördervereins für jüdisches Gedenken Frankenthal
1806 erwarb die Stadt Frankenthal ein Gelände, das 1821 zum städtischen Friedhof wurde. An seiner Ostseite kaufte die Jüdische Gemeinde 1820 ein Feld für ihren eigenen Friedhof. Der älteste Grabstein von 1826 erinnert an Sarah Heymann.
Ab 1940 wurden auf einem Teil dieses Friedhofs Zwangsarbeiter beerdigt.
1915 wurde ein weiterer Jüdischer Friedhof eröffnet. Hier werden seit 1997 gestorbene Juden aus der ehemaligen Sowjetunion beerdigt.