Förderverein für jüdisches Gedenken Frankenthal

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Jugendliche alters­ge­recht ansprechen

Gedenkstätten und Initiativen verstärken Bildungsarbeit

Foto: Anke Kristina Schäfer

Erklärung der

Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) der Gedenkstätten und Erinnerungsinitiativen zur NS-Zeit in Rheinland-Pfalz

 

Die LAG mit ihren 70 Mitgliedsinitiativen beschloss am 30.11.2019 im

„Haus des Erinnerns - für Demokratie und Akzeptanz “ in Mainz eine Erklärung zur aktuellen Situation:

 

Gegen Hass und Terror – für Toleranz, Menschenrechte, Freiheit und Demokratie.

 

Nie waren Judenhass, Antisemitismus und antisemitische Gewalttaten, aber auch Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Deutschland ganz verschwunden. Das jüngste Beispiel ist der Anschlag auf die Synagoge in Halle am 9. Oktober 2019, bei dem zwei Menschen getötet worden sind. Diese Taten haben oft einen rechtsextremistischen Hintergrund.

 

Der rechtsradikalen Anschauung sind nicht nur Menschen mit jüdischem Glauben zum Opfer gefallen, sondern auch andere, die nicht in das menschenverachtende Weltbild rechter Kreise passen: beispielsweise die vom NSU Ermordeten und der Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke. Die Amadeu Antonio Stiftung zählt seit der Wieder­vereini­gung im Oktober 1990 insgesamt 198 Opfer dieser rechten Gewalt.

 

Alle diese Verbrechen waren vorbereitet, angekündigt, unterstützt und begleitet durch ein gesell­schaftliches Klima, das nahezu alltäglich geworden zu sein scheint und sich in den sozialen Me­dien des Internets mittels Hetze, Kumpanei und sogar Jubel Gleichgesinnter hervortut – und

das vor dem Hintergrund unserer Geschichte, die in nur 12 Jahren des Nationalsozialismus die schlimmsten Verbrechen hervorgebracht hat. Gerade deshalb sind alle Kräfte aufgerufen, diesen Tendenzen entschieden entgegenzutreten!

 

Gefordert sind nicht nur die staatlichen Organe, welche die in Deutschland von rechter Gewalt bedrohten Menschen schützen müssen sowie gegen Hass und Gewalt im Internet vorzugehen haben. Auch in den Schulen ist für ein Klima der Toleranz und der Menschenfreundlichkeit zu sorgen und die politische Bildungsarbeit muss ausgeweitet werden.

 

All das muss die Politik mit vollem Engagement und auf Dauer leisten. Aber sie braucht dafür unbedingt die Unterstützung der Zivilgesellschaft: jede und jeder Einzelne von uns und auch Vereine, Initiativen und Organisationen. Rheinland-Pfalz ist ein Land des ehrenamtlichen Engagements.

Wir als Landesarbeitsgemeinschaft und auch als Repräsentanten von diversen Initiativen wollen uns auch in der Zukunft entschieden in diesen Prozess gegen Rassismus und Antisemitismus und für Toleranz, Frieden und Demokratie einbringen.

 

Verstärkt werden wir uns um die Aufklärung über den Nationalsozialismus und die Verbrechen während der NS-Zeit bemühen sowie über die Opfer dieser menschenverachtenden Politik informieren, und zwar insbesondere vor Ort in den Gemeinden unseres Landes.

 

Dazu wollen wir – im Rahmen unserer Möglichkeiten – mehr und mehr in die Schulen gehen, Jugendliche alters­ge­recht ansprechen, aber auch die MultiplikatorInnen in der politischen Bildungsarbeit unterstützen und in der Erwachsenenbildung präsent sein.  

 

 

(Der Förderverein für jüdisches Gedenken Frankenthal ist Grundungsmitglied der LAG.)

 

Jüdische Geschäft in Frankenthal bis 1938

VHS-Vortrag am Dienstag 12. November 2019

Frankenthal vor der Zerstörung. Von den 70 Geschäften, die das Handels- und Firmen-Adressbuch 1864 für Frankenthal nennt, wurden 17 von Juden geführt.

 

Vortrag der Volkshochschule in Zusammenarbeit mit dem

Förderverein für jüdisches Gedenken in Frankenthal

    

Dienstag 12. November 2019

19 – 20.30 Uhr

 

Dozent: Werner Schäfer   

 

kostenlos

           

VHS-Bildungszentrum

Schlossergasse 10

67227 Frankenthal

Vortragsraum

 

 

Aufgrund der Industrialisierung nahm auch in Frankenthal die Zahl der Einwohner schnell zu. Viele Juden aus der Pfalz zogen hierher. Sie kamen durch Handel und Gewerbe zu Wohlstand und Ansehen. Von den 70 Geschäften, die das Handels- und Firmen-Adressbuch 1864 für Frankenthal nennt, wurden 17 von Juden geführt. Sie betrieben Handel mit Getreide und Mehl, Wein und Vieh, Manufaktur- und Ellenware, Hopfen- und Brauereipech. Abraham Weil besaß eine Kleiderfabrik und Johann Baptist Levi war als königlich-bayerischer Hypothekenberater tätig.

 

 

Gedenken und Erinnern: "Reichskristallnacht"

Erinnerungen an den Brand der Synagogen und an

die Gewalttaten gegen jüdische Männer, Frauen und 

Kinder am 9. und 10. November 1938

Vom 9. auf den 10. November 1938 brannte in Frankenthal die Synagoge. Nationalsozialisten hätten zudem jüdisches Eigentum zerstört, Menschen aus der Stadt seien ins Konzentrationslager Dachau verschleppt worden, sagte Bürgermeister Bernd Knöppel.

 

Der Förderverein für jüdisches Gedenken Frankenthal erinnert jedes Jahr am 9. November an die "Reichskristallnacht" in Frankenthal.

 

Ein solches Ereignis dürfe sich so nie wiederholen, sei die Grundmaxime in der jungen Bundesrepublik gewesen. Derzeit müsse der Blick wieder sorgenvoll in die Gegenwart gerichtet werden, betonte Bürgermeister Bernd Knöppel im Foyer des Dathenushauses vor rund 80 Besuchern. Das Attentat auf ein jüdisches Gebetshaus in Halle habe in erschreckender Weise gezeigt, dass derlei Dinge doch wieder möglich seien. Antisemitismus sei Teil des Alltags und ein europaweites Problem. Es würden teilweise verstörende Botschaften verbreitet – beispielsweise in Rapsongs.

 

Herbert Baum vom Förderverein informierte über Rabbiner und Kantoren, die in Frankenthal gearbeitet haben. Am Gedenkstein für die ehemalige Synagoge in der Glockengasse erinnerte er an die Ereignisse am 10. November 1938.

 

Der Gedenkstein in der Glockengasse erinnert an die Jüdische Gemeinde Frankenthal und an den früheren Standort der Synagoge.

Die Nacht vom 9. auf 10. November 1938 bleibt den Juden weltweit als "Reichskristallnacht" bis heute in Erinnerung. In 48 Stunden wurden in Deutschland mindestens 91 Juden ermordet, mehr als 1400 Synagogen und Beträume verwüstet und etwa 7500 Geschäfte geplündert. Auch in Frankenthal wurde am Morgen des 10. November das Innern der Synagoge in der Glockengasse in Brand gesteckt. Noch während die Feuerwehr die Flammen bekämpfte, zogen Frankenthaler Nationalsozialisten durch die Stadt und verwüsteten zahlreiche jüdische Geschäfte und Wohnungen. Ihnen folgte wenig später die Geheime Staatspolizei (Gestapo), die 23 Frankenthaler Juden in „Schutzhaft“ nahm, unter anderem Julius Abraham und Carl Schweitzer. Sie wurden am nächsten Tag in das Konzentrationslager Dachau bei München überführt.

 

Ein- und Auswanderungen in Deutschland,

in der Pfalz und in Frankenthal

Vortrag mit Roland Paul am 16. Oktober 2019

Roland Paul (Foto: Bezirksverband Pfalz)

Der Vortrag von Roland Paul am16. Oktober 2019 im Bildungszentrum der Volkshoch-schule Frankenthal war sehr gut besucht. Rund 35 Besucherinnen und Besucher, darunter der Lehrer und zehn Schüler eines Leistungskurses für Geschichte des Albert-Einstein-Gymnnasium.

 

Roland Paul besitzt als ehemaliger Direktor des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde in Kaiserslautern eine riesige Datensammlung, in der auch die wichtigsten Ereignisse in Frankenthal enthalten sind.

 

Der Historiker arbeitete 38 Jahre am Institut für Pfälzische Geschichte und Volkskunde, wo er unter anderem die dortige Auswandererkartei betreute.

 

„Im ausgehenden 17. Jahrhundert wurde die Pfalz zur Auswanderernation, vorher war sie eine Einwanderernation“, fasst er seine Forschung zusammen: Jeder Pfälzer sei ein Ergebnis von Einwanderung.

 

Seit dem 17. Jahrhuntert gab es vor allem regelmäßg Auswandererwellen, vor allem aus wirtschaftlichen und politischen Gründen.

 

Ab den 1950er Jahren zogen zahlreiche "Gastarbeiter" aus verschiedenen europäischen Ländern nach Deutschland. Viele blieben hier wohnen. Ihr Kinder bilden inzwischen die zweite und dritte Generation.

 

Seit 1990 gab es zahlreiche Flüchtlingsbewegungen nach Deutschland.

 

Die Veranstaltung wurde von der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz

in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Frankenthal und dem Förderverein für jüdisches Gedenken Frankenthal organisiert.

 

"I have German in my blood"

US-Präsident Donald Trump stammt aus Kallstadt

 

US-Präsident Donald Trump lieferte für die Veranstaltung über Ein- und Auswanderer am 16. Oktober 2019 eine optimale Vorlage. In einem Pressegespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel nach dem G7-Gipfel in Biarritz (Frankreich) stellte er zu deren Überraschung fest: "I have German in my blood". - "Ich habe deutsches Blut". ("Ich habe Deutsches in meinem Blut"). SPIEGEL ONLINE vom 26. August 2019.

 

Der Referent Roland Paul hat über die Auswanderung von Friedrich Trump, Trumps Großvater, einen Artikel geschrieben.

 

1869 in Kallstadt geboren, reiste der Friseurlehrling Friedrich Trump im Alter von 16 Jahren 1885 in die Vereinigten Staaten aus. Tatsächlich war es eine Flucht. Friedrich Trump wollte sich damit der zweijährigen Wehrpflicht entziehen. Andere Gründe für die Auswanderung waren damals beruflicher Misserfolg, Hunger oder politische Verfolgung.

 

Als er 1902 seine Frau Elisabeth in der Pfalz heiratete, hatte er bereits ein großes Vermögen von 80.000 Goldmark angehäuft.

 

Trotz seiner wirtschaftlichen Situation bat Friedrich Trump in drei Bittbriefen 1904, 1905 und 1906 um die Rückkehr in die Pfalz, weil sich seine ebenfalls in Kallstadt geborene Frau in den USA nicht wohlfühlte und "krank vor Heimweh" sei, wie es im ersten seiner Briefe heißt. Doch das lehnten die bayerische Kreisregierung in Speyer und die Militärbehörde in München ab. Die Strafe für einen Kriegsdienstverweigerer war ihnen wichtiger als ein zurückgekehrter erfolgreicher Geschäftsmann......

 

Die Briefe hatte Roland Paul vor einigen Jahren im Landesarchiv in Speyer gefunden und in der "Pfälzer Heimat", der Zeitschrift des Historischen Vereins der Pfalz, darüber geschrieben. Das Landesarchiv hatte die Schreiben aus dem ehemaligen Bezirksamt Dürkheim erhalten.

 

  

Drei Führungen am Sonntag 1. September 2019

250 Jahre Juden in Frankenthal

Der Kölner Künstler Gunter Demnig verlegte bisher 87 Stolpersteine in Frankenthal.

Frankenthal erinnert in diesem Jahr an die Gründung des Erkenbert-Klosters vor 900 Jahren. Das Kloster und die damit verbundenen Aktivitäten haben die Entwicklung der Stadt in verschiedenen Phasen maßgeblich beeinflusst.

 

Hätte man in Frankenthal den Juden die Ansiedlung früher erlaubt und hätte man sie nicht ab 1933 ausgegrenzt, zur Flucht gezwungen oder ermordet, dann könnte man in diesem Jahr auch an rund 250 Jahre jüdisches Leben erinnern. Um 1770 durften sich die ersten Juden in Frankenthal ansiedeln. Heute leben wieder rund 50 Juden in Frankenthal.

 

Mit drei Führungen erinnert der Förderverein für jüdisches Gedenken Frankenthal an die Geschichte der Juden in Frankenthal.

 

Führung zum Thema Stolpersteine in Frankenthal

Referent: Werner Schäfer

Sonntag, 1. September 2019

11 Uhr

Treffpunkt vor der Zwölf-Apostel-Kirche

Carl-Theodor-Straße

 

Führung über die beiden jüdischen Friedhöfe

Referent: Werner Schäfer

Sonntag, 1. September 2019

15 Uhr

Treffpunkt ist vor der Trauerhalle des Städtischen Friedhofs

Eingang Wormser Straße

Bei Dauerregen gibt es einen Bild-Vortrag in der Trauerhalle

 

Führung Juden in Frankenthal

Referent: Herbert Baum

Sonntag, 1. September 2019

17 Uhr

Treffpunkt Gedenkplatz (Spielplatz) Glockengasse

 

Alle Führungen sind kostenfrei

 

„Jugend ohne Gott“ am Dienstag 28. Mai  11 Uhr 

Gastspiel des Chawwerusch-Theaters  un TAW

Dienstag 28. Mai   11 Uhr

 

„Jugend ohne Gott“

nach Ödon von Hórvath

Gastspiel des Chawwerusch-Theaters

 

Frankenthal

Wormser Straße 109

Theater Alte Werkstatt

 

Eintritt frei.

 

Um Anmeldung beim Theater Alte Werkstatt wird gebeten

unter Telefon 06233  354826.

 

Ein 34-jähriger Lehrer unterrichtet im „Dritten Reich“ Geschichte und Geographie. Aus seiner Sicht ist die junge Generation verroht und scheint kein Gewissen mehr zu haben. Doch er fragt sich: „Was vermag der Einzelne gegen alle?“ und bleibt stumm. Zusammen mit seiner Schulklasse fährt er in ein vormilitärisches Zeltlager. Dort wird ein Schüler erschlagen im Wald gefunden. Schnell wird ein mutmaßlicher Mörder gefasst. Der Lehrer aber weiß mehr und beginnt nach dem wahren Täter zu forschen…

 

Dieser literarische Stoff aus dem Jahr 1937 wird in Form einer Hörspiel-Performance gezeigt und ist besonders für ein jüngeres Publikum geeignet.

 

Mitgliederversammlung mit Wahlen am 13. Mai 2019

Bisheriger Vorstand wurde bestätigt

Bei der Mitgliederversammlung des Fördervereins am 13. Mai 2019 wurde der bisherige Vorstand wiedergewählt.

 

1. Vorsitzende ist Herbert Baum, 2. Vorsitzender Rüdiger Stein, Werner Schäfer ist wieder Kassierer, Sieglinde Ganz-Walther und Jeanne Petermann wurden in den Beirat gewählt. Als Revisor/in wurden Jutta Popitz und Rudolf Walter bestätigt.

 

Einladung zur Mitgliederversammlung mit Wahlen 

Montag 13. Mai 2019 19 Uhr Dathenushaus

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

wir laden Sie ein zu unserer Mitgliederversammlung mit Wahlen am

 

Montag, 13. Mai 2019

19 Uhr

Dathenushaus

Kanalstraße

67227 Frankenthal

 

Tagesordnung:

 

1.         Rückblick auf die vergangenen zwei Jahre (Rechenschaftsbericht)

2.         Kassenbericht

3.         Bericht des/der Revisor/in

4.         Diskussion

5.         Entlastung des Vorstandes

6.         Wahl eines/einer Versammlungsleiters/in

 

7.         Wahlen

7.1.      1. Vorsitzende/r

7.2.      2. Vorsitzende/r

7.3.      Kassierer/in

7.4.      Schriftführer/in

7.5.      Mitglieder des Beirates

7.6.      Wahl der zwei Revisoren/innen

 

8.         Planungen für 2019/2020

8.1.      Europäischer Tag der jüdischen Kultur  1. September 2019

8.2.      VHS-Vortrag

8.3.      Gedenkveranstaltung „Reichskristallnacht“ am 9. November 2019

8.4.      Weitere Veranstaltungen

 

9.         Verschiedenes

10.       Antisemitismus in Deutschland – Diskussion

 

Vorstand und Beirat bestehen zurzeit aus den Mitgliedern: 1. und 2. Vorsitzender Herbert Baum und Rüdiger Stein, Werner Schäfer Kassierer, Sieglinde Ganz-Walther, Lothar Limburg und Jeanne Petermann. Revisor/in sind zurzeit Jutta Popitz und Rudolf Walter.

 

Natürlich können für alle Funktionen neue und weitere Vorschläge gemacht werden. Es sind auch geheime Abstimmungen möglich.

 

Mit freundlichen Grüßen                                                                 

Herbert Baum

 

250 Jahre Juden in Frankenthal 

Drei Führungen am Sonntag 5. Mai 2019

Der Kölner Künstler Gunter Demnig verlegte bisher 87 Stolpersteine in Frankenthal.

Frankenthal erinnert in diesem Jahr an die Gründung des Erkenbert-Klosters vor 900 Jahren. Das Kloster und die damit verbundenen Aktivitäten haben die Entwicklung der Stadt in verschiedenen Phasen maßgeblich beeinflusst.

 

Hätte man in Frankenthal den Juden die Ansiedlung früher erlaubt und hätte man sie nicht ab 1933 ausgegrenzt, zur Flucht gezwungen oder ermordet, dann könnte man in diesem Jahr auch an rund 250 Jahre jüdisches Leben erinnern. Um 1770 durften sich die ersten Juden in Frankenthal ansiedeln. Heute leben wieder rund 50 Juden in Frankenthal.

 

Mit drei Führungen erinnert der Förderverein für jüdisches Gedenken Frankenthal an die Geschichte der Juden in Frankenthal.

 

Führung zum Thema Stolpersteine in Frankenthal

Referent: Rüdiger Stein

Sonntag, 5. Mai 2019

11 Uhr

Treffpunkt vor der Zwölf-Apostel-Kirche

Carl-Theodor-Straße

 

Führung über die beiden jüdischen Friedhöfe

Referent: Werner Schäfer

Sonntag, 5. Mai 2019

15 Uhr

Treffpunkt ist vor der Trauerhalle des Städtischen Friedhofs

Eingang Wormser Straße

Bei Dauerregen gibt es einen Bild-Vortrag in der Trauerhalle

 

Führung Juden in Frankenthal

Referent: Herbert Baum

Sonntag, 5. Mai 2019

17 Uhr

Treffpunkt Gedenkplatz (Spielplatz) Glockengasse

 

Alle Führungen sind kostenfrei

 

Schicksale jüdischer Anwälte in Deutschland nach 1933

Landgericht zeigt die Ausstellung „Anwalt ohne Recht“  vom 11. April bis 24. Mai 2019

Schülerinnen und Schüler des Frankenthaler Karolinen-Gymnasiums stellten die Schicksale Frankenthaler Juristen vor.

 

Vom 11. April bis 24. Mai 2019 zeigt das Landgericht Frankenthal in Zusammenarbeit mit den örtlichen Anwaltsvereinen die Ausstellung „Anwalt ohne Recht“ – Dokumentation einer Ausgrenzung - über die Schicksale jüdischer Anwälte in Deutschland nach 1933.

 

Die Ausstellung wurde von der Bundesrechtsanwaltskammer als Wanderausstellung konzipiert. Mit ihr soll an die Schicksale der von NS-Verfolgung betroffenen Anwälte und Anwältinnen und die diskriminierenden Maßnahmen erinnert werden, unter denen sie zu leiden hatten.

 

Frankenthal ist die 69. Station dieser weltweit gezeigten Ausstellung und die erste Station in der Pfalz.

 

Landgerichtspräsident Harald Jenet nannte sowohl die unabhängige Richterschaft als auch die Anwälte als Organe der Rechtspflege eine wichtige Errungenschaft des Grundgesetzes: „Das war nicht immer so.“

 

Im Gerichtsgebäude sei im NS-System auch Unrecht gesprochen worden. Man habe Menschen ausgegrenzt und wegen ihrer Religion vertrieben. 

 

Schülerinnen und Schüler des Frankenthaler Karolinen-Gymnasiums stellten die Schicksale jüdischer Juristen aus Frankenthal vor.

 

Die Ausstellung „Anwalt ohne Recht“ ist bis 24. Mai im Erdgeschoss des Landgerichts Frankenthal, Bahnhofstraße 33, montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr und freitags von 8 bis 13 Uhr zu sehen.

 

Landgerichtspräsident Harald Jenet dankte Anneli Langhans-Glatt, Geschichtslehrerin am Karolinen-Gymnasium, für die Zusammenarbeit bei der Ausstellung.

9 Stolpersteine für jüdische Juristen

Gunter Demnig zum 6. Mal in Frankenthal

Der Kölner Künstler Gunter Demnig verlegte weitere neun Stolpersteine zur Erinnerung an die verfolgten jüdischen Juristen aus Frankenthal.

 

Am Freitag, 12. April 2019, verlegte der Kölner Künstler Gunter Demnig weitere neun Stolpersteine zur Erinnerung an die verfolgten jüdischen Juristen aus Frankenthal.

 

Schülerinnen und Schüler des Frankenthaler Karolinen-Gymnasiums stellten die Schicksale der Menschen vor.

 

Der Kölner Künstler Gunter Demnig verlegte weitere neun Stolpersteine zur Erinnerung an die verfolgten jüdischen Juristen aus Frankenthal.

Stolpersteine wurden verlegt für:

 

Ferdinand Georg Altschüler (1883-1954), Richter und Landgerichtsrat in Frankenthal, nach der Befreiung aus dem Konzentrationslager Theresienstadt ab 1945 Präsident des Landgerichts.

 

Friedrich Jakob Becker (1866-1943), Präsident des Landgerichts Frankenthal, für kurze Zeit Mitglied des Bayerischen Landtags und ab 1926 Präsident des Oberlandesgerichts Zweibrücken.

 

Isidor Dreyfuß (1869-1936), ab 1912 Bezirks- und Landgerichtsarzt in Frankenthal, leitete auch die Tuberkulose-Fürsorgestelle.

 

Alfons Kalter (1879-1934), Rechtsanwalt in Frankenthal, beging nach beruflichen Schikanen in Mannheim Suizid.

 

Moritz Mayer (1864-1942), als Rechtsanwalt in Frankenthal zugelassen, vier Jahre Stadtratsmitglied, starb im Konzentrationslager Theresienstadt.

 

Ludwig Nachmann (1899-1976), Rechtsanwalt und Präsident des Fußballvereins Frankenthal, emigrierte 1937 in die USA und wurde Manager eines Nachtclubs.

 

Ludwig Ritterspacher (1883-1964), Richter am Landgericht, nach dem Krieg Präsident des Landgerichts Zweibrücken und des Oberlandesgerichts in Neustadt, Gründungsmitglied der pfälzischen CDU.

 

Karl Schulz (1875-1965), Rechtsanwalt mit Spezialgebiet Weinrecht, emigrierte 1934 nach Amsterdam, später über Kuba nach New York.

 

Gustav Schulz (1881-1958), jüngerer Bruder von Karl, als Rechtsanwalt in Frankenthal zugelassen, ging 1936 in die Niederlande und kurz danach in die USA.

 

Ber der Verlegung waren auch Nachkommen von Ferdinand Georg Altschüler und Friedrich Jakob Becker anwesend.

 

Gunter Demnig verlegte bisher 87 Stolpersteine für jüdische Frauen, Männer  und Kinder in Frankenthal.

 

Schülerinnen und Schüler des Frankenthaler Karolinen-Gymnasiums

  

Kooperation mit der Volkshochschule Frankenthal 

Vorträge im Rahmen der „Woche der Brüderlichkeit“

 

 

In einer Kooperation mit der Volkshochschule Frankenthal bietet der Förderverein für jüdisches Gedenken in den beiden Semestern im Frühjahr und im Herbst regelmäßig Vorträge zur Geschichte der Juden in Frankenthal an.

 

Im Rahmen der Woche der Brüderlichkeit, die von den Gesellschaften für Christlich-jüdische Zusammenarbeit veranstaltet wird und vom 8. bis 10. März 2019 bundesweit stattfindet - das Jahresthema lautet: „Mensch, wo bist Du? Gemeinsam gegen Judenfeindschaft“ – finden drei Vorträge statt.

 

Die jüdische Familie Schweitzer von 1877 bis 2019 

Das Foto aus dem Jahr 1900 zeigt Isaac und Isabella Schweitzer und ihre Kinder (v.l.n.r.): Fred (Siegfried, 13 Jahre), Karl (21), Maximillian (6) Isabella and Isaac (44 and 55), Selma (19), Anna (16), Hortense (20), Lucia (3), Hugo (18), Heinrich (8).

 

Dienstag 12. März 2019

 

19 Uhr

VHS-Bildungszentrum

Schlossergasse 10

 

Die jüdische Familie Schweitzer von 1877 bis 2019

 

Referent: Werner Schäfer

Eintritt frei

 

Im Januar 1877 übernahmen die jüdischen Kaufleute Isaac Schweitzer und Hermann Wertheimer ein Geschäft für Stoffe und Kurzwaren am Frankenthaler Marktplatz. Im Januar 1881 kauften sie ein Geschäfts- und Wohnhaus an der Ecke Bahnhofstraße/ Marktplatz. Das Kaufhaus Schweitzer und Wertheimer entwickelte sich zu einem der erfolgreichsten Handelsunternehmen in Frankenthal. Isaac Schweitzer und Isabella Schweitzer hatten elf Kinder, die alle in Frankenthal geboren wurden.

Der Referent steht seit Jahren mit einem Nachkommen der Familie in ständiger Verbindung. Aufgrund der vielen Briefe, Dokumente und Fotos, die er erhalten hat, kann er die Geschichte der zahlreichen Mitglieder von 1877 bis heute anschaulich und differenziert darstellen.

 

Schulen ohne Rassismus 

Für Demokratie und Courage 

Rüdiger Stein (links) ist Pate des Projektes "Schule ohne Rassismus" für die Friedrich-Ebert-Realschule plus. Schulleiter Stephan Hirt übergab ihm am 7. April 2011 die Urkunde.

 

Mittwoch 27. März 2019

19 Uhr

VHS-Bildungszentrum

Schlossergasse 10

 

Schulen ohne Rassismus – für Demokratie und Courage

 

Referent: Rüdiger Stein 

Eintritt frei

 

Der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-jüdische Zusammenarbeit vergibt im Rahmen der Woche der Brüderlichkeit 2019 die Buber-Rosenzweig-Medaille an das Netzwerk für Demokratie und Courage (NDC) als Auszeichnung für die 20-jährige Arbeit der ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiter, die sich für mehr Zivilcourage und ein demokratisches Miteinander in unserer Gesellschaft einsetzen. 

 

Die Projekte des Netzwerks bearbeiten Themen wie Diskriminierung, Rassismus, Flucht, Asyl, und Antisemitismus. Sie wollen Kinder und Jugendlichen zu mehr Zivilcourage und demokratischem Handeln ermutigen.

 

Der Referent ist Mitglied des Netzwerks für die Region um Frankenthal. Außerdem ist er Pate für das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ der Friedrich-Ebert-Realschule plus. Bei diesem Projekt müssen sich mindestens 70 Prozent aller Menschen, die in einer Schule lernen und arbeiten, mit ihrer Unterschrift verpflichten, aktiv gegen jede Form von Diskriminierung an ihrer Schule einzutreten, bei Konflikten einzugreifen und regelmäßig Projekte und Aktionen zum Thema durchzuführen. Fast alle weiterführenden Schulen in Frankenthal sind inzwischen „Schulen ohne Rassismus“.

 

Rabbiner und Kantoren in Frankenthal

von konservativ bis liberal

Die Familie des Kantors Heinrich Schottland.

 

Dienstag 9. April 2019

(geänderter Termin!!)

19 Uhr

VHS-Bildungszentrum

Schlossergasse 10

 

Rabbiner und Kantoren in Frankenthal - von konservativ bis liberal

 

Referent Herbert Baum

Eintritt frei

 

Rabbiner und Kantoren sind wichtige hauptamtliche Mitglieder einer jüdischen Gemeinde. Sie begleiten und beraten die Menschen in den Gottesdiensten, bei religiösen Festen und im Alltag. Als Rabbiner in Frankenthal dienten Aron Cohen, Dr. Adolf Salvendi und Dr. Ernst Steckelmacher, der im März 1943 im Vernichtungslager Majdanek ermordet wurde. Außerdem gab es die Kantoren Isaak Singer, Lazarus Levi, Emil Straus und Heinrich Schottland, der 1938 mit seiner Frau und den vier Kindern in die USA flüchten konnte.

 

Der Referent geht auch auf die verschiedenen religiöse Strömungen im Judentum ein. Die Jüdische Gemeinde in Frankenthal wird um die Jahrhundertwende (1900) als eine liberale Gemeinde beschrieben.

 

Alle Vorträge werden mit zahlreichen Fotos illustriert.

 

 

3D-Rekonstruktion der Synagoge

Friedemann Seitz zeigt Frankenthaler Synagoge

3D-Rekonstruktion der am 28. August 1885 eingeweihten Frankenthaler Synagoge auf dem damaligen Stadtplan.

 

Friedemann Seitz, Mitarbeiter der Stadtverwaltung Frankenthal, arbeitet seit einigen Jahren mit dem Programm SketchUp an 3D-Rekonstruktionen wichtiger Gebäude. Bisher hat er unter anderem die zerstörte lutherische Kirche in Frankenthal und das Oggersheimer Schloss dargestellt. In Oggersheim arbeitet er beim Heimatkundlichen Arbeitskreis mit.

 

Im VHS-Vortrag am 9. April zeigt er seine Rekonstruktion der Frankenthaler Synagoge. Er versucht, so weit es möglich ist, die Maße und Formen anhand von Grundrissen und Stadtplänen sowie Zeichnungen und Fotos heranzuziehen.

 

Die Fassade der Frankenthaler Synagoge

 

 

 

Nationaler Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2019

Gedenkfeier und Film in Frankenthal

Tausende von Gästen aus der ganzen Welt besuchen täglich das ehemalige Konzentrationslager (KZ) Auschwitz I. Sie gehen durch das Lagertor mit dem Schriftzug "Arbeit macht frei".

 

Der 27. Januar, der Jahrestag der Befreiung der Überlebenden des Vernichtungslagers Ausschwitz-Birkenau durch die Rote Armee im Jahre 1945, erinnert in Deutschland offiziell seit 1996 an die Opfer des Nationalsozialismus.

 

Aus der Proklamation des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzogs vom 3.1.1996:

 

“Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken.”

 

(Proklamation des Bundespräsidenten vom 3. Januar 1996; in: BGBl. I, 16.01.1996, S. 17)

 

Rund 40 Gäste waren zur Gedenkfeier in der Synagogengasse gekommen.

 

 

Eine kleine Informationstafel beschreibt die Geschichte des Synagoge, die früher im Bereich der heutigen Synagogengasse stand.

 

Am Sonntag, 27. Januar 2019, 11 Uhr, erinnerte der Förderverein gemeinsam mit der Stadt Frankenthal an der Ecke Synagogengasse/Glockengasse an den früheren Standort der Synagoge. Bisher machte nur ein einfaches Straßenschild auf dieses wichtige Bauwerk der Frankenthaler Geschichte aufmerksam. „Ein Ergänzungsschild informiert künftig über die wichtigsten Daten“, freut sich Herbert Baum. Bürgermeister Bernd Knöppel sprach für die Stadt.

 

 

Der Förderverein zeigt Fotos, unter anderem auch über zwei weitere Straßen, die an den jüdischen Juristen Emil Rosenberg und den jüdischen Augenarzt Ernst Rahlson erinnern.

 

 

 

 

Frankenthaler Jude überlebte NS-Zeit in Berlin 

Film zum Nationalen Gedenktag im Lux-Kino am 28.1.

Der Förderverein für jüdisches Gedenken Frankenthal zeigte zum Nationalen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am Montag, 28. Januar 2018,  10.30 Uhr, im Lux-Kino in der August-Bebel-Straße den Film „Die Unsichtbaren“. 

 

Rund 130 Schülerinnen und Schüler des Karolinen-Gynasiums waren mit ihren Lehrerund Lehrerinnen gekommen.

 

Am 18. Februar 1943 schrieb Joseph Goebbels, Hitlers Propagandaminister, in sein Tagebuch: „Ich habe mir zum Ziel gesetzt bis Mitte, spätestens Ende März, Berlin gänzlich judenfrei zu machen.“ Dies ist Goebbels bis zu seinem Selbstmord am 1. Mai 1945, eine Woche vor der Kapitulation der Wehrmacht, nicht gelungen.

 

Zwischen 1941 und 1945 haben mehr als 7.000 Jüdinnen und Juden versucht, in der deutschen Hauptstadt im Versteck zu überleben. Nur etwa 1.500 Menschen haben es geschafft, die meisten mit der mutigen Hilfe von Nicht-Juden.

 

„Der Film ist ein außergewöhnliches Drama, dessen Drehbuch zum Teil auf Interviews mit Zeitzeugen basiert“, informiert Herbert Baum vom Förderverein,. „Die chronologische Erzählung bleibt spannend bis zur Befreiung der Überlebenden. Viele Helfer werden jedoch ermordet.“ Zahlreiche Filmszenen zeigen den Alltag der Menschen in Berlin: Die grausamen Täter und die vielen Opfer in der Bevölkerung.

 

 

Reha Abraham wurde am 19. Januar 1943 in Berlin geboren. Die Familie überlebte die NS-Diktatur.

Ein Frankenthaler Jude gehörte zu den Überlebenden in Berlin. Walter Abraham wurde am 5. September 1906 als Sohn von Julius und Elsa Abraham in Frankenthal geboren. Er war ebenso wie sein Vater ein erfolgreicher Möbelhändler. Am 14. Februar 1938 zog er nach Berlin, am 15. Januar 1939 heiratete er dort Ruth Fromm.

 

„Mein Wunsch und mein Bedürfnis, ein Kind zu bekommen, trieben mich an, gaben mir etwas, wofür es sich zu leben lohnte“, erzählt Ruth Abraham in dem Buch „Ruth und Maria. Eine Freundschaft auf Leben und Tod (Berlin 1942–1945)“. Als sie im Frühjahr 1942 schwanger wurde, beschloss das Paar, lieber unterzutauchen als sich deportieren zu lassen. Im Sommer 1942 begannen beide mit der Planung ihres „Verschwindens“. Reha Abraham wurde am 19. Januar 1943 geboren (Foto). Die Familie überlebte die NS-Diktatur.