Familie Reiter

Samuel Reiter, geboren am 27. Oktober 1895 in Gwozdziec, im Südosten Polens gelegen,  von Beruf Kaufmann,  heiratete am 21. Juli 1924 in Weipert/Böhmen (heute: Vejprty, im tschechischen Teil des Erzgebirges) Selma geb. Eggener, (auch Egener), geboren am 19. Februar 1908 in Nicke- nich, heute zur Verbandsgemeinde Pellenz, im Landkreis Mayen-Koblenz, gehörend.

 

Die junge Familie zog 1928/1929 in Frankenthal zu und wohnte in der Sterngasse 3. Samuel Reiter übernahm das Möbel- und Ausstattungsgeschäft Leo Bergmann, das sich in der Speyerer Straße 50 befand. Doch geschäftlichen Erfolg hatte er nicht, denn schon 1930 wurde die Firma im Handelsregister gelöscht.

 

Am 14. April 1931 kam in Frankenthal die Tochter Margot Naomi zur Welt. Im Sommer 1933 meldete sich die Familie nach Nicke- nich ab. Ab April 1935 wohnte die Familie in Koblenz, Kastorstraße 87.

 

Am 28. Oktober 1938 wurde die Familie Reiter nach Bentschen (heute: Zbaszyn) in Polen, 100 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt gelegen, abgeschoben. Das genaue Schicksal der Familie ist ungeklärt. Sie wurde für tot erklärt.

 

Am 28. Oktober 1938 wurden alle sogenannten Ostjuden aus Deutschland nach Polen abgeschoben. Ostjuden waren alle Juden, die seit der Jahrhundertwende aus Polen nach Deutschland gezogen sind.