Familie Brunner

     

Hermann Brunner

Klara (auch Clara) Brunner, geborene Heilbronner

Anna Karolina Brunner verheiratete Rosenberg

Ludwig Brunner

Dr. Emil Rosenberg

Samuel Mohr

 

Als Samuel Mohr den Entschluss gefasst hatte, mit seiner Familie im März 1917 von Frankenthal nach Frankfurt am Main zu ziehen, verkaufte er seine 1880 gegründete Seifen- und Seifenpulverfabrik nebst dem an die Vierlingstraße grenzenden Wohnhaus an Hermann Brunner, der damals in Adelsheim (Baden) wohnte. Er führte die Geschäfte unter der Firma S. Mohr, Inhaber Hermann Brunner, weiter. Hermann Brunner zog mit seiner Familie von Adelsheim nach Frankenthal.

 

 

 

Sohn Ludwig Brunner - Ehefau Klara (auch Clara) Brunner - Tochter Anna Karolina Brunner - Hermann Brunner

Hermann Brunner, geboren am 13. Dezember 1868 in Krautheim (Jagst), hatte am 27. Juni 1898 in Laupheim Klara (auch Clara) Heilbronner geheiratet, die am 26. Mai 1874 in Laupheim zur Welt gekommen war. Noch in Adelsheim erblickten  am 3. März 1899 die Tochter Anna Karolina und am 25. Juni 1904 der Sohn Ludwig das Licht der Welt. Hermann Brunner führte die erworbene Seifen- und Seifenpulverfabrik erfolgreich weiter und konnte das Verkaufsgebiet erfolgreich weiter ausdehnen.

 

Er war ein Mann, der in der Öffentlichkeit kaum in Erscheinung trat, aber immer eine hilfreiche Hand hatte. Als er am Samstag, 25. August 1923, infolge eines Herzschlages starb, hatte die Palatina-Loge Nr. 4 von Bayern (Mitglied des Odd-Fellow-Ordens) und die israelitische Kultusgemeinde einen der treuesten Förderer ihrer Sache verloren (Frankenthaler Zeitung vom 27. August 1923).

 

Nach seinem Tode stand die Fabrik einige Monate still, bevor das Geschäft mit der Firma ohne Aktiva und Passiva auf Karl Kiefer, Kaufmann in Heidelberg, ab 2. Januar 1924 pachtweise überging (Frankenthaler Zeitung vom 14. Februar 1924). Mit Kaufvertrag vom 12. Mai 1938 – Urkunden Rolle-Nr. 170/38 – kaufte Karl Kiefer das Fabrikgrundstück.

 

In der Vierlingstraße 13 lebten die Familien Brunner und Rosenberg. Das erste Haus links ist Vierlingstraße 15. Hier lebte die jüdische Familie Hirschler.

 

Der Sohn Ludwig war bereits am 16. September 1926 in die USA ausgewandert und nannte sich dort Louis E. Brunner. Er heiratete am 9. Juni 1929 in Waiseka (Illinois/USA), Erna Fischel aus Breslau. Die Familie wohnte in Indianapolis/USA, wo Ludwig Brunner am 8. Oktober 1989 und seine Ehefrau am 30. September 1992 verstarben.

 

Die Tochter Anna Karolina heiratete am 20. Juli 1921 in Frankenthal Dr. Emil Rosenberg (siehe Familie Rosenberg).

 

Klara Brunner wurde am 22. Oktober 1940 von Frankenthal in das Internierungslager Gurs deportiert und befand sich in Ilot I, Baracke 20. Da ihr Sohn Ludwig für die Einreise in die USA bürgte, stellte sie einen Antrag auf Entlassung zwecks Auswanderung in die USA. Sie erhielt am 11. April 1941 in Marseille das USA-Visum und reiste am 26. Juli 1941 von Casablanca aus mit dem Schiff "Nyassa" nach New York, wo sie am 9. August 1941 ankam (Mitteilung von Roland Paul vom Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde, in Kaiserslautern). Sie verstarb um 1957 in Indianapolis/USA.

 

 

Vierlingstraße heute