Das Lager Gurs

Das Lager Gurs 1940

Das südlich des Dorfes Gurs im Südwesten Frankreichs im Département Basses-

Pyrénées (heute Département Pyrénées Atlantiques) befindliche Lager wurde zu

Beginn des Jahres 1939 als "Centre d’accueil des réfugiés espagnols de Gurs" für

Flüchtlinge des Spanischen Bürgerkrieges angelegt.

 

Mit dem Ende des Bürgerkrieges und der Eroberung Kataloniens durch die Truppen General Francos flüchtete fast eine halbe Million Menschen über die spanische Grenze nach Frankreich. Die französische Regierung ließ für die Flüchtlinge verschiedene "Auffanglager", so genannte "Centres d’Accueil" errichten, die allerdings nur provisorisch ausgestattet wurden, weil man an eine Stabilisierung und Normalisierung der Verhältnisse in Spanien dachte, so dass ein Großteil der Flüchtlinge hätte zurückkehren können.

Das Lager hatte 382 Baracken, die 24 Meter lang und 6 Meter breit waren.

Das Lagerdorf in Gurs bestand aus 14 Abteilungen (Ilôts) mit insgesamt 382 Baracken, die 24 Meter lang und 6 Meter breit waren und unter dem Bindebalken eine Höhe von 2,50 Meter hatten. Jedes Ilôt, in dem 1.800 Menschen untergebracht werden konnten, verfügte über eine Toilettenanlage, die aus zwei Reihen von je zehn Latrinen bestand und die sich auf einer Höhe von 1.10 Meter über dem Boden befanden, damit die darunter stehenden Kübel leichter entleert werden konnten.

 

Für viele Ältere war es sehr beschwerlich, die Stufen zu den "Hochburgen", wie die deutschen Internierten die Latrinen bezeichneten, hinauf zu steigen.

 

Zwischen dem 5. April und Mitte Mai 1939 fanden sich bereits 18.985 Personen im Lager ein: Basken, Kämpfer ("miliciens") aus der zerschlagenen republikanischen

Armee oder den Milizen, andere Spanier sowie fast 6.000 "Freiwillige" verschiedener Nationalitäten, die in der Internationalen Brigade auf Seiten der Republikaner gekämpft hatten, unter ihnen über 700 Deutsche.

 

Die Département-Verwaltung war bestrebt, die Zahl der Lagerinsassen möglichst schnell zu verringern. Der Präfekt ermutigte manche zur Rückkehr und konnte vielen Männern Arbeitsplätze in der Region verschaffen. Andere schlossen sich nach der Kriegserklärung Frankreichs an Deutschland (3.9.1939) der Fremdenlegion oder sonstigen besonderen Armeeabteilungen an. Manche wurden in verschiedenen "C. T. E." ("Compagnies de Travailleurs Etrangers" = Arbeitseinsatzgruppen für Ausländer) aufgenommen.

 

Das Lager Gurs wurde von den französischen Regierungsstellen verwaltet. Es war kein Konzentrationslager, wie in der öffentlichen Diskussion immer wieder behauptet wird.

 

Am 24. und 25. 0ktober 1940 trafen die zirka 6.500 Frauen, Männer und Kinder aus der Pfalz, Baden und dem Saarland im Lager Gurs ein.

 

Zwar war das Lager mit Stacheldraht umgeben und von Polizisten streng bewacht. Es war jedoch kein Konzentrationslager, wie in den öffentlichen Diskussionenen immer wieder behauptet wird. Zwar starben in den ersten Monaten über 600 Menschen. Ursachen waren allerdings die schlechte Ernährung, die fehlende Hygiene, die geringe medzinische Hilfe und die Altersschwäche der Menschen.

 

Trotzdem muss man den Tod der Menschen als Mord bezeichnen. Das NS-System schickte die Juden nach Südwestfrankreich, ohne sich um die Folgen zu kümmern. Das absehbare Sterben hat die Verantwortlichen nicht gekümmert.

 

Im Frühjahr 1941 sorgten jedoch die französischen Stellen für bessere Verpflegung, mehr Hygiene und medizinische Versorgung.

 

Zahlreiche Hilfsorganisationen in Frankreich, der Schweiz und den USA lieferten ab Dezember 1940 zusammen etwa 50 Prozent der gesamten Nahrung, die an die Internierten ausgegeben wurde. Im Februar 1941 betrug die Tagesration in Gurs: 300 Gramm Brot (Frischgewicht), 500 Gramm Frischgemüse (oder 30 Gramm Trockengemüse), 10 Gramm Fett, 16 Gramm Zucker, 8 Gramm Salz, 30 Gramm Fleisch, dazu zweimal pro Woche etwas 0bst. Diese zusätzliche Nahrung hat sehr vielen Menschen das Leben gerettet.